Blood Stone Sacrifice - Cult of the Serpent Sun

Nach längerer Pause wird es mal wieder Zeit für deine Albenrezension. Dieses mal stammt das Material von "Blood Stone Sacrifice" aus den vereinigten Staaten und zwar dem Bundesstaat Massachusetts. Das neue Album namens "Cult of the Serpent Sun" ist eine "self release", also steht (noch) kein Label hinter der Band und man kann getrost von "Stücken aus dem Untergrund" sprechen.

"Plague of End" als Erstling auf diesem Album vermittelt einen guten Eindruck was den Stil von "Blood Stone Sacrifice" angeht. Im Großen wirkt der Sound leicht kratzig und zu starken Anteilen höhenbetont. Die Gitarren sind ungezähmt und wenig bis überhaupt nicht nachbearbeitet, selbst etwas Verstärkerrauschen findet sich noch. Allerdings wurde in der "post-production" sicherlich die Lautstärke der einzelnen Instrumente aneinander angepasst. Genretypisch wird mit starker Verzerrung aufgespielt, mal langsamer (wie z.B. am Anfang von "The Birth of my Vengeance") oder auch mal in schnell schrammelnder Weise (letzte Minuten von "Plague of End"). Geboten werden die erwarteten düsteren Powerchords begleitet von single-note Melodie(n), zudem spielte der Künstler ein wenig mit orientalischem Einschlag bei einer Melodiepassage in "Plague of End". Im Bassbereich begnügt man sich mit dem Liefern eines Klangfundamentes ohne große Experimente. Das (meines Erachtens programmierte) Schlagzeug setzt sich im Gesamtklang sehr durch, vorallem die Becken stechen hervor. Die Bassdrum ist ziemlich stark hervorgehoben - ausbalanciert mit nicht zu starkem kick - so dass sie auch ohne Subwoofer deutlich artikuliert auftritt. An vorgenannten Becken wurde hin und wieder mit dem Spieltakt experimentiert, während die grundsätzliche Begleitung bestehend aus hackigen Blastbeats und allseits bekannten Spielstilen konstant blieb. Stimmlich bleibt es rauh bis (sehr) leicht gurgelnd, deutlich und mit Facetten aus dem Death-Metal-Bereich ohne in tiefe Stimmregionen abzusteigen.
Als Fazit wäre zu sagen, dass sich die Stücke bis auf "Vermin", welches auf schon eher rotz-rockigem Grundgerüst fundiert, an genregängigen Klangideen im Sinne von "Back to the roots" festhalten. Dabei wundert es dann nicht das es stilistisch einige Seitenhiebe auf Darkthrone und natürlich unzählige Vertreter des "Untergrunds" zu finden sind.

> Wer zu große Stilmixturen schmäht wird hiermit gut bedient sein: die Kompositionen sind vom Riffing her absichtlich simpel gehalten, starke progressive Einschläge scheiden also aus - keine unerwarteten Instrumente, Übergänge oder zu hastige Tempowechsel.

Als Bonus für Interessierte und weitere Hörbeispiele gibt es die ersten beiden Demos dieses Projektes HIER zum digitalen Kauf.

Spurenliste:
01 Plague of End (05:00)
02 The Birth of my Vengeance (06:23)
03 The Cult of the Serpent Sun (06:10)
04 I, Predator (05:42)
05 Vermin (05:01)

Subjektiver Eindruck:
"Blood Stone Sacrifice" ist auf einem guten Weg. Das hier gelieferte Material ist ganz klar dem Untergrund zuzurechnen. Dieses Album hat, was mich schon immer an "echter" Tonkunst fasziniert hat: Natürlichkeit. Was man hört, sind ehrliche Aufnahmen, ohne den ganzen "modernen Plastikkram". Das Album wurde sicherlich nicht verwirklicht um jedem zu gefallen wollen was für mich ein klarer Pluspunkt ist. Spezielle Anspieltips möchte ich nicht nennen, jede Aufnahme hat für sich Aussagekraft. Persönlicher Favorit bleibt jedoch "The Birth of my Vengeance", in seiner schleppenden Aggressivität vermittelt es gepaart mit dem düsteren Verlauf die passende Stimmung. Ähnlich ist auch mein Eindruck von dem etwas schnelleren "I, Predator".

Verfügbarkeit:
verfügbar

Bekannte Formate:
CD, Download

11.02.14, M.V.