Svoid - Ars Kha

Aus Ungarn kontaktierte uns die 2009 gegründete Ein-Mann-Band "Svoid" um ihr aktuelles Demo "Ars Kha" vorzustellen. Trotz des "Ein-Mann-Status" besteht eine Live-Formation, die auch Auftritte darbietet. Namen der Mitstreiter von "S.", dem Kopf der Band - einigen dem Untergrund verschriebenen Seelen vielleicht bekannt aus seinem Einsatz bei Bornholm oder LatroDectus), sind (uns) nicht bekannt. Die Demo scheint im ungarischen Untergrund regen Anklang gefunden zu haben, da die Erstauflage schnell ausverkauft war. Warum dann dieses Review? 1. Uns ist scheißegal ob etwas noch erhältlich ist oder nicht. 2. Es ist eine baldige Neuauflage im Gange (möglicherweise über das Label "Sigillum Tenebrae Records", da hier auch die Erstauflage vertrieben wurde) und eine erstes Album in voller Länge wird wahrscheinlich dieses Jahr erscheinen.

Enthalten sind fünf Titel mit einer Gesamtspielzeit von etwa 26 Minuten was für eine Demo sicherlich in Ordnung geht. Die Titel machen klar, das man es lyrisch mit den passenden Themen für schwarzes Metall zu tun hat, einer Mischung aus Tod, Okkultismus, Satanismus, Spiritualität und Hinweise auf "Isolation". Der Titel "Ars Kha" weist zudem auf die vom Künstler hervorgebene Ausrichtung in den Bereich des "Anti-Kosmischen" hin. Wer nicht weiß was es mit "Anti-Cosmic" auf sich hat (und welche Individuen sich ebenfalls damit beschäftigen oder beschäftigt haben), kann sich an geeigneten Stellen informieren. Nicht eingeweiht zu sein schadet der Tonkunst aber auch nicht, auf die nun genauer eingegangen werden soll.

Bevor hier auf die möglichen Stärken und Schwächen in der Komposition eingegangen werden soll erst einmal etwas zur Produktion und Aufnahme. Über das gesamte Album hinweg fallen klare Töne auf, egal ob bei der Gitarre (die - subjektiv gesehen - ein wenig mehr aus dem Hintergrund hätte treten können), dem Bass oder letztlich beim Schlagzeug. Nur bei den Blast Beats rückt die Snare etwas in der Hintergrund, ansonsten wirkt jedes Instrument sehr ausbalanciert. Als sehr gelungen fällt die Stimme auf, hier wurde im Studio aller Wahrscheinlichkeit nach nicht (viel) nachbearbeitet und angepasst und trotzdem klingt sie überaus böse und kratzig. Auch gedoppelt wurde hier nicht. Ein Fazit lässt sich nach diesen Eindrücken jetzt schon ziehen: die Produktion ist sehr sauber. So sauber, dass manchen Hörern vielleicht die gewisse Portion "roher Gewalt" fehlt. Auf der anderen Seite werden die unter euch, denen klare Klangkonstrukte lieber sind dies als klaren Vorteil sehen.

Nun wird es Zeit zu den Aufnahmen der eigentlichen Komposition zu gehen. Auf der Hand liegt, dass immer wieder nicht ausufernde melodische Einstreuungen mittels Bass und Gitarre erfolgen, was bereits bei den ersten beiden Titeln namens "Supreme Evil Glory" und "Death Underneath" auffällt. Schnelles, hämmerndes Schlagzeugspiel tritt immer wieder in Erscheinung, stellt aber nicht die "perkussive Majorität". Einzelne, verzerrte Akkorde und schnelle Tremolo-Riffs wechseln sich regelmäßig ab ohne das eine Spielweise zu sehr in den Vordergrund rücken würde. Viel zu häufig wir der Tieftöner in den Hintergrund verbannt, hier ist das Gegenteil der Fall. Neben den bereits erwähnten kurzen Melodien die durch den E-Bass eingebracht werden spielt er stets MIT den anderen Instrumenten, woraus also zu schliessen ist, das alles in der Produktion seinen Platz im akustischen Schlachtgetümmel zugewiesen bekam.

Einfach wird es hier interessierten Seelen gemacht, denn alle fünf Stücke können auf der Myspace-Seite kostenlos und in voller Länge angehört werden. Trotzdem sollte jedem gesagt sein: wenn euch das Vorgestellte zusagt, unterstützt den Künstler und sein Werk!

Spurenliste:
01 Supreme Evil Glory (06:13)
02 Death Underneath (05:13)
03 A Void of Breathless Fall (05:10)
04 Ars Kha (04:44)
05 The Emptiness They Find (04:44)

Subjektive Bewertung:
Ein gelungenes, unabhängige Demo dessen Klangqualität überraschend klar ist. Was an den "Vocals" geboten wird ist einwandfrei und passt. Eine sicherlich gewollte Balance zwischen den Instrumenten wurde durchweg gehalten auf Kosten "roher musikalischer Gewalt". Wünschenswert wäre dennoch etwas mehr "Arschtritt" gewesen, entweder durch eine Anhebung der entsprechenden Frequenzen des Bass Drum-Mikrofons oder vordergründigeren Gitarrenspuren. Den eigenen Top-Favorit stellt ganz klar "Death Underneath" wegen des aggressiv umgesetzten Grundtons, direkt daneben das Titelstück "Ars Kha" aufgrund der düster-boshaften Atmosphäre.

Erhältlichkeit:
bald in Neuauflage erhältlich

Bekannte Erscheinungsformen:
CD

06.02.12, M.V.