Kirkkopalovaroitus - Twilight of Religion

Auf den Spuren bösärtigen Schwarzmetalls begebe ich mich diesmal nach Finnland um ein recht aktuelles Album der aus den zwei Streitern "Jani Lindström" und "Mørk" bestehenden Truppe "Kirkkopalovaroitus" genauer in Augenschein zu nehmen. Nach eigenen Informationen bereits im Jahre 1998 gegründet erschienen aber erst a.y.p.s. 2007 die ersten offiziellen Veröffentlichungen mit den Namen "Churches up in the Flames" und "In Black Unholy Spirit". 2009 folgte "Pure Unholy Free Existence" und nun dieses Jahr "Twilight of Religion".

Herr Lindström bietet stimmliche Einflüsse vom üblichen, schreienden Black-Metal Gekeife über eher gegrowltes Ächzen und Gekrächze; erstere Technik steht klar im Vordergrund. Angefüllt sind viele der präsentierten sechs Stücke mit reichen Spuren atmosphärischen Einschlags, am vordergründigsten ein feines Spiel mit Hall- und Echoeffekten sowie präziser Equalizer-Einsatz in der Gitarrenabteilung zur Schaffung eines nicht zu aufdringlichen Fundamentes. Weniger auffällig scheint der Einsatz perkussiver Elemente (so wie es scheint ein Holzschlägel), wie man bei dem ersten Titel des Albums namens "Between Death And Dying" hören kann. In ihrer Struktur bieten die Songs wenig Überraschung, das Klangmuster bleibt in etwa gleich und greift auf bewährte Stilmittel (Tremolo-Picking, Blast-Beats, aufeinander angepasste Gitarrenspuren) zurück. Ein wirkliches "Full-Speed" (extrem schnell gespieltes Stück) gibt es nicht, obwohl am Schlagzeug häufig ein gutes Tempo vorgelegt wird. Äußerst bemerkbar macht sich das bei gelegentlichen Trommelwirbeln und dem Einsatz der Bassdrum. Hauptsächlich bewegt sich die Spielgeschwindigkeit bei allen Titeln im gefühlt mittelschnellen bis schnellen Bereich.

Was sich weiterhin über den Klang dieser Aufnahmen sagen lässt: sie sind dreckig, in "old-school Manier" abgemischt und haben stets einen treibenden Charakter wie man ihn häufig bei Black-Thrash-Formationen findet. Lautes Geknackse, Rauschen oder ein zu krasser Einsatz des Kompressors/Expanders/Limiters ist nicht zu vernehmen. Auch der Bass ist hörbar, stellt sich aber im Mix nicht weit nach vorne.

Wie ernst es der kleinen Truppe mit den Aussagen und Themen der Lyrik ist bleibt etwas zweifelhaft, bedeutet "Kirkkopalovaroitus" (bzw. das hier vertretene "Churchfirewarning") soviel wie "Kirchenbrandwarnung". "Jeesus Raiskka Pappeja" kommt etwa "Jesus' vergewaltigende Priesterschaft" gleich. Einer der Akkustikterroristen ("Mørk") ist auf LastFM vertreten, wer also nachforschen will hat alle Möglichkeit dazu.

Spurenliste:
01 – Between Death & Dying (04:58)
02 - Churchfirewarning (04:31)
03 - When Your Death Ascends (04:31)
04 - Blackened Is The Past (05:43)
05 - Twilight Of Religion (07:42)
06 - Jeesus Raiskaa Pappeja (03:09)

Subjektive Bewertung:
Dreckig, schwarz, wenig christenfreundlich und extrem geil. Schade ist die kurze Spielzeit, aber sonst gibt es für mich nur Pluspunkte bei diesem Album, dargeboten wird einfach was für Freunde "fetzender" Klänge alter Schule.

Erhältlichkeit:
erhältlich

Bekannte Erscheinungsformen:
CDR

29.09.11, M.V.